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Sifted - Ehemaliger CFO von Grover sammelt 7,5 Mio. Dollar, um das Stromnetz mit Tesla-Batterien zu unterstützen

Sifted - Ehemaliger CFO von Grover sammelt 7,5 Mio. Dollar, um das Stromnetz mit Tesla-Batterien zu unterstützen

25.4.24, 03:00

Das Berliner Startup Terra One hat 7,5 Millionen Dollar in einer Seed-Finanzierungsrunde erhalten, um seine Batteriespeichersysteme in Deutschland auszubauen. Das Unternehmen nutzt Lithium-Ionen-Batterien und KI-Technologie, um Energie effizient zu speichern und zu optimalen Zeiten ins Netz einzuspeisen, basierend auf dem Bedarf und den Energiepreisen. Diese Strategie adressiert das Problem des Energieverlusts durch Netzüberlastungen und unterstützt die Stabilisierung des Stromnetzes durch intelligente Energiesteuerung.

Das Berliner Start-up Terra One hat sich eine Startfinanzierung in Höhe von 7,5 Millionen Dollar gesichert, um seine Batteriespeichersysteme in Deutschland auszubauen.

Mit der zunehmenden Elektrifizierung, z. B. durch Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge, steht das Energienetz in Europa unter großem Druck. Die Ineffizienz der Energienetze führt dazu, dass oft große Mengen sauberer Energie verschwendet werden.

Im Jahr 2023 gingen in Deutschland neunzehn Terawattstunden Energie - genug, um sechs Millionen Haushalte zu versorgen - aufgrund von Netzüberlastungen verloren. Die Lösung von Terra One besteht darin, erneuerbare Energie, die in Zeiten geringer Nachfrage erzeugt wird, zu speichern, um sie dann bei hoher Nachfrage ins Netz einzuspeisen.

Anstatt die Batterien selbst herzustellen, kauft Terra One Lithium-Ionen-Batterien von Unternehmen wie Tesla oder CATL. Die Batterien werden dann in der Nähe einer Übertragungsleitung oder eines Umspannwerks platziert und über einen Netzbetreiber, von denen es in Deutschland 800 gibt, an das Netz angeschlossen.

Die Innovation des Unternehmens besteht nach eigenen Angaben in seinem KI-Modell, das Markttrends sowie Angebot und Nachfrage analysiert, um zu entscheiden, wann der optimale Zeitpunkt zum Laden der Batterie ist - sowohl im Hinblick auf die Energiebilanz im Netz als auch auf den Preis für die Kunden - und wann sie entladen werden soll.

PT1, ein Frühphasen-VC für Real-Asset-Technologien, und neosfer, der Frühphaseninvestor der Commerzbank, führten die Runde an. Außerdem beteiligten sich 468 Capital, N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal sowie die Scout-Fonds von Andreessen Horowitz und Hedosophia.

Die Lösung von Terra One

Das 2022 gegründete Unternehmen kauft Energie von der European Energy Exchange (EEX) in der Mitte des Tages und in der Nacht, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien am höchsten ist. Es speichert diese Energie in seinen Batterien, und sein KI-Modell findet den optimalen Zeitpunkt für den Rückverkauf von Energie an die EEX, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien niedrig ist.

Das Unternehmen hat 300 Projekte in der Pipeline, von denen die meisten auf Baugenehmigungen und Netzzugang warten, bevor sie entwickelt werden können. Die Erlangung von Genehmigungen kann oft ein langwieriger Prozess sein, den Deutschland mit seiner Batteriespeicherstrategie zu verkürzen versucht.

Die Batteriesysteme von Terra One erzeugen nach Angaben des Unternehmens zwischen 10 und 500 Megawatt an sauberem Strom.

"Zum Vergleich: Die Stadt Potsdam mit ihren 100.000 Einwohnern vor den Toren Berlins verbraucht 90 Megawatt pro Stunde. Mit einer Batterie für 500 Megawatt könnte man Potsdam also mehr als fünf Stunden lang mit Strom versorgen", sagt Thomas Antonioli, Mitbegründer und CFO von Terra One und ehemaliger CFO des elektronischen Miet-Einhorns Grover.

Zu den anderen Batteriespeicherunternehmen in Europa gehört Field in Großbritannien, das ein ähnliches Modell wie Terra One verfolgt, indem es Strom an das Netz zurückverkauft, aber auch Regulierungsdienste an die Netze verkauft. Auch in Schweden gibt es zwei große Akteure: Polarium, das Batteriespeicher für Unternehmen entwickelt, und Ingrid Capacity, die groß angelegte Energiespeicheranlagen baut.

Künftige Finanzierung

Terra One wird die VC-Finanzierung nutzen, um Ingenieure und Projektfinanzierungsexperten einzustellen, seine KI-Software weiterzuentwickeln und schließlich seine Infrastruktur auf verschiedene Länder auszuweiten.

Infrastruktur- und Pensionsfonds, die direkt in Batterien investieren wollen, werden die physische Hardware finanzieren, was sie über eine von Terra One gegründete Zweckgesellschaft tun können.

Das Unternehmen geht davon aus, dass es nicht viel mehr Eigenkapital aufbringen muss, um das Geschäft auszubauen.

"Batterien sind relativ neu und komplizierter zu bauen und zu betreiben als beispielsweise ein Solarpanel", sagt Antonioli.

"Es gibt also viele Kapitalgeber, die gerne Kapital (in Batterien) investieren würden, aber bisher nicht dazu in der Lage waren, weil es keinen Zugang dazu gab. Unser Ziel ist es, ihnen diese Art von Zugang zu ermöglichen, um in Batterien zu investieren.

"VC-Investoren wären nicht sonderlich begeistert, dies zu finanzieren: Sie wollen in die Software und das Team und in das skalierbare Geschäft investieren, aber nicht in eine Art Sachwert."



Miriam Partington
Miriam Partington ist Reporterin bei Sifted. Sie berichtet über die DACH-Region und die Zukunft der Arbeit und ist Mitautorin von Startup Life, einem wöchentlichen Newsletter über den Aufbau eines Startups.

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Jasmin Gorski

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